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Weimar 2019

Autor: reut 05.02.2019


Am Sonntag fuhren wir früh morgens mit dem Bus nach Weimar los und kamen ungefähr fünf Stunden später an der Jugendherberge an. Nach einer kurzen Einführung wurden wir in vier Gruppen zu 20 Schülern eingeteilt, die jeweils von sehr netten und kompetenten Gruppenleitern betreut wurden. In den Gruppen durften wir uns vorstellen und auch gegenseitig malen, was alle sehr amüsierte. Dann wurde uns das Programm vorgestellt und wir tauschten unsere Erwartungen und Wünsche für die kommende Woche aus. Danach bekamen wir noch eine kurze Führung durch die überschaubare, aber sehr schöne Innenstadt.


Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück gleich mit einer Stadtrallye los. Hierbei durfte sich jede Kleingruppe ein Thema aussuchen und so zogen wir auf den Spuren des NS, Maria Pawlownas, Goethes, der DDR oder auch des Bauhauses durch Weimar. Nach zwei Stunden präsentierten wir dann anschaulich mit Fotos der restlichen Gruppe, was wir über die jeweiligen Themen herausgefunden hatten. Nach dem Mittagessen überlegten wir jeweils in den vier Gruppen, was Menschsein bedeutet und was unseren Charakter ausmacht. Hierbei erstellten wir ein Schaubild mit Werten und Personen, die uns wichtig sind und ausmachen, diskutierten über Dinge wie Gleichberechtigung von Mann und Frau und machten auch ein Positionierungsspiel zum Thema Menschsein. Danach verbrachten wir unsere Freizeit in der Stadt oder auch im Partyraum mit Tischkickerspielen.


Mit einem Planspiel, bei den wir uns in die Situation von Adligen, Bürgern, Bauern, Lehrern oder den Herzog zur Zeit der Weimarer Klassik hineinversetzten und viel diskutierten, starteten wir in den Dienstag. Daran schloss sich eine Führung durch den wunderschönen Park Weimars an, bei der wir viel über die Herzöge Weimars und auch Goethe lernten. Im Zuge dessen besuchten wir auch Goethes Gartenhaus und erfuhren viel über dessen Person und seine vielfältigen Interessensgebiete. Nachmittags ging eine Hälfte der Schüler ins Schiller- und die andere ins Goethehaus. Dort machten wir jeweils eine Führung mit Audio-Guides und lernten viele spannende Dinge über die beiden weltberühmten Dichter. Wieder in den Gruppen tauschten wir unsere Eindrücke über den Nachmittag aus.


Am Mittwoch besuchten wir die Gedenkstätte Buchenwald und machten uns über das Menschenbild im NS Gedanken. Bevor wir losfuhren, schauten wir uns einen Dokumentarfilm über das KZ an und redeten über unsere Erwartungen. In Buchenwald angekommen machten wir eine Führung durch die Gedenkstätte und waren alle sehr betroffen von den schrecklichen Taten der Nationalsozialisten. Nach dem Mittagessen nahmen wir an verschiedenen Workshops teil, in die wir uns zuvor eingetragen hatten. Hier lernten einige etwas über Musik oder Kunst im KZ, andere schauten sich Biographien oder Fundstücke an und beschäftigten sich mit diesen. Auch die Weiterverwendung des Lagers als sowjetisches Speziallager wurde beleuchtet. Nach einer Schweigeminute an dem Denkmal für die Opfer der Gräueltaten fuhren wir zurück zur Jugendherberge und aßen zu Abend. Danach trafen wir uns noch einmal in den Gruppen und redeten über das Gesehene und Erfahrene.


Die verschiedenen Workshops zum Menschenbild, in die wir uns hatten eintragen dürfen, fanden am Donnerstag statt. Hier gab es einen Theaterworkshop, in dem die Teilnehmer sich schauspielerisch mit den Themen Unterdrückung und Macht auseinandersetzten sowie einen Workshop, bei dem es um die Klischees und Rollenbilder von Mann und Frau ging. Auch durften die Schüler in einem Kunstworkshop ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Styroporköpfe mit Bildern und Schlagwörtern bekleben, die sie als Mensch ausmachen. In einem Architekturworkshop durften die Schüler ein Gebäude aus der NS-Zeit umfunktionieren und für unsere Bedürfnisse neu planen und zeichnen und ein weiterer Workshop befasste sich mit dem Menschenbild im NS. Bei allen Aktivitäten hatten die Schüler viel Spaß und bereiteten zu ihrem Thema auch eine Präsentation für den nächsten Tag vor.


Mit diesen Präsentationen starteten wir in den nächsten Tag, wobei Theater gespielt, Umfragen präsentiert und Ausstellungen gezeigt wurden. Dann neigte sich unsere Zeit in Weimar auch schon dem Ende zu und wir fanden uns noch einmal in den vier Gruppen zusammen, um unsere Eindrücke auszutauschen und uns von unseren Gruppenleitern zu verabschieden. Nach dem Mittagessen fuhren wir dann auch schon wieder zurück nach Hause. Abends kamen wir dann alle müde, aber um viele Erfahrungen reicher in Ehingen an.


In der Zeit hatten wir viel über Goethe, Schiller, die Geschichte Weimars und auch über uns selbst und über das Menschsein diskutiert und gelernt und hatten vor allem das vielfältige Programm und die entspannte Gruppenatmosphäre genossen. Am Ende waren sich alle einig, dass die Woche viel zu schnell vorbeigegangen war.
(Janne Geyer)

Gruppenfoto_Weimar2019_mittel.jpg

 

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